INTERESSENVERTRETUNG Auch wenn im Zuge der laufenden Einkommensrunde wieder Tausende Gewerkschaftsmitglieder lautstark auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, um ihre Forderungen zu untermauern, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Deutschland sinkt: 2010 waren 20,4 Prozent aller Arbeitnehmenden Mitglied in einer Gewerkschaft, 2024 waren es nur noch 16,5 Prozent. Das geht aus einer Auswertung des Informationsdienstes des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die auf Daten des dbb beamtenbund und tarifunion, des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und des Statistischen Bundesamts beruht. Dabei gibt es gute Gründe für eine Mitgliedschaft. Bessere Bezahlung „Die Kassen sind leer, in diesem Jahr gibt es keinen Cent mehr!“ – Spätestens, wenn Arbeitgebende diesen Satz sagen, ist klar: Ohne Gewerkschaften geht es nicht. Beschäftigte sind nur zusammen stark und können auch nur gemeinsam Druck machen. Gehaltserhöhungen einfordern, Arbeitsplätze sichern, das sind zentrale gewerkschaftliche Aufgaben. Gewerkschaften geht es dabei aber nicht bloß um das monatliche Einkommen. Sie setzen sich auch für höhere Zulagen ein, etwa für Beschäftigte im Schichtdienst, oder für höhere Jahressonderzahlungen. Bessere Arbeitsbedingungen Die Fünf-Tage-Woche, freie Wochenenden, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – historisch betrachtet handelt es sich um Errungenschaften, die Gewerkschaften erkämpft haben und die inzwischen als Standard gelten. Auch in Gegenwart und Zukunft kämpfen Gewerkschaften für bessere Standards. Alles, was die Arbeitsbedingungen verbessert und damit im Interesse der Beschäftigten liegt, kann zu den Forderungen gehören. Zum Beispiel weniger Wochenstunden, flexiblere Arbeitszeiten oder mehr Urlaubstage. Überdies setzen sich Gewerkschaften für mehr Mitbestimmung am Arbeitsplatz ein, eine zeitgemäße Ausstattung und einen Arbeitsschutz, der die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten gewährleistet. Nicht nur Tarifverhandlungen sind der Ort, um Forderungen durchzusetzen. Gewerkschaften bringen ihre Kompetenz auch in die Gesetzgebung ein, etwa indem sie sich an der Debatte zu politischen Fragen beteiligen oder zu konkreten Vorhaben Stellung beziehen. Bessere Unterstützung Probleme am Arbeitsplatz? Eine ungerechtfertigte Abmahnung? Oder steht gar eine ungerechtfertigte Kündigung im Raum? Gewerkschaften stehen ihren Mitgliedern kostenlos mit Rechtsberatung und Rechtsschutz zur Seite. So genießen alle Mitglieder der dbb-Gewerkschaften Arbeitsrechtsschutz. Die Juristinnen und Juristen in den dbb-Dienstleistungszentren kämpfen im Ernstfall für Ihre Rechte am Arbeitsplatz. Bessere Information Stets an den konkreten Fragen vor Ort dran sein – wenn es um die Belange der Beschäftigten geht, sind Gewerkschaften am Puls der Zeit. Sie informieren auf ihren Social-Media-Kanälen, Websites, in Newslettern und Mitgliederzeitschriften über alles, was das tägliche Arbeitsleben betrifft. Wer ein Auto fährt, wird Mitglied in einem Automobilclub. Wer Urlaub in fernen Ländern macht, hat eine Auslands-Krankenversicherung im Gepäck. Wer Sport treibt, meldet sich in einem Verein an. In fast allen Lebensbereichen suchen wir uns eine starke Gemeinschaft, die unsere Interessen vertritt. Das sollte im Arbeitsleben nicht anders sein. cdi Gemeinsam mehr erreichen Deshalb lohnt sich Gewerkschaft Wenn eine Einkommensrunde bevorsteht, wächst das Interesse der Kolleginnen und Kollegen an gewerkschaftlichen Themen. Schließlich betrifft die Lohnrunde die Beschäftigten direkt, das Verhandlungsergebnis spüren sie im Geldbeutel und in ihren Arbeitsbedingungen. Aber auch abseits der Tarifrunden lohnt sich gewerkschaftliches Engagement. Interessiert an einer starken Gemeinschaft? Schauen Sie online bei uns vorbei: dbb.de/mitgliedschaft-service. Mitglied werden © Anestis Aslanidis FOKUS 25 dbb magazin | Dezember 2025
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