dbb magazin 12/2025

DOSSIER ZIVILE WEHRVERWALTUNG Zivile Berufe bei Bundeswehr und Wehrverwaltung Karriere mit Sicherheit für Deutschland Im zivilen Bereich der Bundeswehr arbeiten derzeit rund 81 000 Menschen. Überwiegend sind das Angestellte sowie Beamtinnen und Beamte, die vielfältige Aufgaben in Bereichen wie Verwaltung, Technik, Wissenschaft und Infrastruktur übernehmen. Bei der Bundeswehr kann man also auch Karriere machen, ohne Soldatin oder Soldat zu werden. Rund 40 000 der zivilen Beschäftigten der Bundeswehr arbeiten in der Bundeswehrverwaltung. Zum Beispiel als Anlagenmechanikerinnen, Elektroniker, Metallbauerinnen, Gärtner, Kaufleute für Büromanagement oder als Verwaltungsfachangestellte. Rund 30 000 Mitarbeitende sind direkt bei den Streitkräften, in der Rechtspflege und der Militärseelsorge tätig. Etwa 10 000 zivile Beschäftigte arbeiten in der Wehrtechnik und kümmern sich um die Entwicklung, Erprobung und Beschaffung von Wehrmaterial – von Kampfpanzern bis hin zur persönlichen Ausrüstung für die Soldatinnen und Soldaten. Bundesweit bietet der zivile Bereich der Bundeswehr rund 50 Berufe in 430 Ausbildungseinrichtungen, von der klassischen Berufsausbildung bis zum dualen Studium. Bei den Ausbildungsberufen ist die Bundeswehr seit den 1960er-Jahren aktiv und bildet unter anderem in ihren bundesweit 27 Ausbildungswerkstätten industrielle und handwerkliche Fachkräfte aus. Die Ausbildungseinrichtungen folgen den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes und garantieren eine staatlich anerkannte Berufsausbildung, die jeweils mit einer Abschlussprüfung vor einer Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer endet. In den technischen Bereichen sind das zum Beispiel Anlagenmechaniker/in, Elektroniker/in und Fachinformatiker/in. Weiterhin gibt es Ausbildungen im Kfz- und Fluggerätebereich sowie in der IT. Pro Jahr starten rund 1 400 junge Menschen ihre Karriere in der zivilen dualen Berufsausbildung in der Bundeswehr. Wer sich für eine Beamtenlaufbahn interessiert, findet bei der Bundeswehr ebenfalls gute Karrierechancen. Beamtinnen oder Beamte im mittleren Dienst arbeiten in technischen Bereichen oder in der Verwaltung, etwa als Elektromeisterin oder -meister, Kfz-Werkstattleiterin oder -leiter, technische Zeichnerin oder Zeichner. Zu den Jobs in der Verwaltung zählen unter anderem das Rechnungswesen und Büroleitungen. Für die Ausbildung im mittleren Dienst ist die Mittlere Reife oder ein Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung erforderlich. Der zweijährige Vorbereitungsdienst beinhaltet unter anderem ein neunmonatiges Praktikum in einer Bundesbehörde und die Fremdsprachenausbildung Englisch. Wer direkt einsteigen möchte, braucht neben der für die jeweilige Laufbahn gesuchten Berufsaus- oder Weiterbildung eine vergleichbare Berufserfahrung von mindestens eineinhalb Jahren. Beamtinnen und Beamte im gehobenen Dienst übernehmen Führungsverantwortung und die Facharbeit in technischen und nichttechnischen Bereichen der Bundeswehrverwaltung. Dazu zählen die Bereichs- und Teamleitung sowie die Sachbearbeitung im kaufmännischen Gebäudemanagement oder in der Karriereberatung. Im technischen Dienst können Interessierte beispielsweise als Flugversuchsingenieure oder als Erprobungsingenieure Karriere machen. Wer die (Fach-)Hochschulreife oder eine vergleichbare berufliche Qualifikation mitbringt, kann mit verschiedenen technischen und nichttechnischen dualen Studiengängen starten, die mit dem Bachelorabschluss der Laufbahnbefähigung für den gehobenen Dienst enden. Auch hier bietet die Bundeswehr in vielen Fällen die Möglichkeit des Direkteinstiegs an. Notwendig dafür sind der für die jeweilige Laufbahn gesuchte akademische Bachelor- oder Masterabschluss und eine vergleichbare berufliche Tätigkeit von mindestens eineinhalb Jahren. Wer bereits einen akademischen Bachelor- oder Masterabschluss besitzt, kann im gehobenen technischen Dienst auch ein Traineeprogramm ohne berufliche Vorerfahrung absolvieren. Beamtinnen und Beamte im höheren Dienst arbeiten auf der Managementebene. Als Führungskräfte besitzen sie bereits einen Masterabschluss oder die 1. und 2. juristische Staatsprüfung. In vielen Fällen wird eine vergleichbare berufliche Tätigkeit von mindestens zweieinhalb Jahren vorausgesetzt. Die Aufgaben im höheren Dienst sind besonders vielfältig: Je nach akademischer Ausrichtung erstrecken sie sich von technischen Ingenieursberufen über Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie und Meteorologie bis zu weiteren akademischen Fachbereichen. Auch hier können Quereinsteiger mit akademischem Masterabschluss in einem wehrtechnischen Fachgebiet wie Elektrotechnik oder Schiffsmaschinenbau ein Traineeprogramm im höheren technischen Dienst absolvieren. _ © Bundeswehr/Jonas Weber 14 FOKUS dbb magazin | Dezember 2025

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