dbb magazin 11/2025

tumsboom ins Leere laufen“, warnt er. „Die Studie zeigt, dass wir insbesondere im Bereich der digitalen Infrastrukturen in den kommenden fünf Jahren auf eine massive Angebotslücke zusteuern. KI und Automatisierung lassen die Nachfrage nach Rechenleistung und schnellen Netzen explodieren. Die aktuellen Bedingungen am Standort Deutschland erlauben es uns aber gar nicht, dem Markt die entsprechenden Kapazitäten zeitgerecht zur Verfügung zu stellen.“ Dies habe auch mit politischen Versäumnissen zu tun, kritisiert Süme. „Wenn wir es nicht schaffen, KI-Lösungen made in Germany schnell zu skalieren, werden wir im internationalen Wettbewerb abgehängt.“ Skalierung als Flaschenhals Die Ursachen sind der Studie zufolge hausgemacht: Schleppender Glasfaserausbau, zögerliche Digitalisierung im Mittelstand und fehlende Plattformkompetenz verhindern den Übergang zur Skalierung. „Deutschlands digitale Wettbewerbsfähigkeit ist tief industriell verankert, aber weder breit genug noch global sichtbar“, kritisiert Arthur-D.-Little-Partner Lars Riegel. Während die Nachfrage nach Rechenleistung und Netzen explodiert, fehlt es an Kapazitäten und politischem Rückhalt. „Die Anschlussleistung deutscher Rechenzentren wächst bis 2030 zwar um 50 Prozent auf 3,7 Gigawatt, die Industrie erwartet jedoch mindestens den dreifachen Bedarf“, so Arthur-D.-Little-Partner Dr. Nejc Jakopin. Zum Vergleich: Die USA liegen schon heute beim 20-Fachen. Ob der heimische Markt jedoch ein solch ambitioniertes Verdreifachungsszenario realisieren kann, hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, die entsprechenden infrastrukturellen, regulatorischen und energiewirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. „Ohne günstigen, grundlastfähigen Strom, schnellere Genehmigungen und Investitionen in digitale Infrastruktur droht die Branche an Standortnachteilen zu ersticken. Rechenzentren müssen zwingend als systemrelevant anerkannt und in die Strompreiskompensation einbezogen werden“, fordert Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der eco Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen. „Gelingt es Branche, Investoren und Politik, diese Hebel konsequent zu bedienen, können Rechenzentren und Telekommunikationsnetze ihre Rolle als Herz- und Kreislaufsystem der digitalen Ökonomie voll ausspielen – und das prognostizierte Wachstum der Internetwirtschaft bis 2030 nachhaltig absichern“, ist auch eco Vorstandsvorsitzender Süme überzeugt. Eine enge strategische Synchronisierung von Maßnahmen auf kommunaler sowie Landes- und Bundesebene im Austausch mit der Wirtschaft sei aus Sicht des Verbands essenziell, um dem Rechenzentrenstandort Deutschland den nötigen Boost zu verleihen. eco fordert daher einen engen Dialog zwischen zuständigen Landes- und Bundesministerien im Zuge der laufenden Entwicklung von Rechenzentrenstrategien. Insbesondere für den Standort Hessen, als Sitz des europaweit größten Internetaustauschknotens DE-CIX werde eine solche Verzahnung Signalwirkung für den Rest des Landes entfalten können. br … und Glasfasernetze. … Rechenzentren … © Unsplash.com/Getty Images (3) FOKUS 25 dbb magazin | November 2025

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