rinnen und Bürger nach einem digitalen öffentlichen Dienst mit schnellen und bürgernahen Serviceleistungen.“ „Dass die offensichtlich vorhandenen Probleme bislang eher ausgesessen wurden, hat nicht zuletzt auch Konsequenzen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und das Prestige ihrer Berufe“, erklärte Geyer mit Blick auf das in der forsa-Umfrage enthaltene Berufe-Ranking. Selbst die traditionell beliebten Feuerwehrleute, Polizistinnen und Polizisten, Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas sowie Müllwerker haben erstmals seit Erhebung der Daten – wenn auch nur im geringen Ausmaß – an Ansehen verloren. „Das wird den Kolleginnen und Kollegen, die mehrheitlich überragenden Einsatz trotz widriger Bedingungen zeigen, nicht gerecht. Wirklich dramatisch wird es aber, wenn dieser Ansehensverlust in Extremfällen in Hass und Gewalt umschlägt“, so Geyer. Mit 30 Prozent der Bürgerinnen und Bürger haben vier Prozent mehr als im Vorjahr schon einmal beobachtet, dass Beschäftigte des öffentlichen Dienstes behindert, belästigt, beschimpft oder angegriffen wurden. Besonders betroffen sind dabei neben Einsatzkräften von Polizei und Rettungsdiensten auch Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen. Die Hälfte aller Beschäftigten wünscht sich mehr Schutz und Unterstützung von ihren Arbeitgebern und Dienstherren. „Der Staat darf seine Beschäftigten nicht alleinlassen. Das bedeutet: umfassende Prävention, lückenlose Dokumentation, volle Unterstützung für Betroffene und konsequentes Verfolgen von Täterinnen und Tätern.“ Tätlichkeiten nehmen zu Wie aus der Sonderumfrage zu Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hervorgeht, meint wie bereits in den Jahren 2019 und 2023 auch aktuell eine Mehrheit der Menschen (84 Prozent), dass die Gesellschaft zunehmend verroht und der Umgang untereinander rücksichtsloser und brutaler wird. Nur zwölf Prozent der Befragten sind nicht dieser Ansicht. Diese Einschätzung findet sich bei Ost- und Westdeutschen sowie bei Männern und Frauen in ähnlichem Maße. Befragte unter 30 sowie diejenigen mit weiterführender Schulbildung wie Abitur und Studium teilen diese Einschätzung etwas seltener als der Durchschnitt aller Befragten. Bei den von Gewalt betroffenen Personengruppen haben die Befragten am häufigsten Übergriffe auf Polizistinnen und Polizisten (60 Prozent) oder auf Rettungskräfte und Notärztinnen und -ärzte (56 Prozent) beobachtet. 43 Prozent haben mitbekommen, wie Bus- oder Straßenbahnfahrerinnen und -fahrer im Dienst beschimpft, behindert oder angegriffen wurden. Jeweils 36 Prozent haben dies bei Ordnungsamtmitarbeitenden oder Feuerwehrleuten beobachtet, jeweils 30 Prozent bei Lehrkräften und bei Beschäftigten im Sicherheitsdienst. 28 Prozent beobachteten Übergriffe auf Lokführerinnen und Lokführer oder Zugbegleiter. Zeuge von Angriffen auf Mitarbeitende im Jobcenter der Agentur für Arbeit wurden 17 Prozent, 16 Prozent haben Angriffe auf Erzieherinnen und Erzieher beobachtet. Von den im öffentlichen Dienst Beschäftigten haben 50 Prozent angegeben, bei ihrer Tätigkeit schon selbst behindert, beschimpft oder tätlich angegriffen worden zu sein. Das sind auch die am häufigsten genannten Arten der Übergriffe: 82 Prozent gaben an, beleidigt worden zu sein, 73 Prozent wurden angeschrien. Jeder dritte Betroffene (32 Prozent) gab an, körperlich bedrängt worden zu sein. 18 Prozent wurden geschlagen, 17 Prozent bespuckt. _ Die dbb Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst 2025 und der Sonderteil Gewalt gegen Beschäftigte kostenlos im Download: dbb.de/mediathek Webtipp dbb Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst 2025 Foto: Colourbox.de Einschätzungen, Erfahrungen und Erwartungen der Bürger AKTUELL 9 dbb magazin | Oktober 2025
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