PODCAST dbb Podcast DienstTag – Menschen die stark machen „Wir sind die Staubsaugervertreter der Bundesrepublik“ Es passieren regelmäßig Dinge, die man sich ein paar Tage vorher gar nicht vorstellen konnte“, erzählt Bianca Drogosch in der aktuellen DienstTag-Folge. Langweilig sei der Berufsalltag der Diplomatin jedenfalls nicht. N’Djamena, Yangon oder Ramallah, das waren die Top Drei auf der Wunschliste von Bianca Drogosch für ihren nächsten Auslandsposten. Klingt weniger nach Cocktailempfang und mehr nach Herausforderung und Risiko, passt aber zu der 36-jährigen Diplomatin. „Es ist ein ganz toller Job, wenn man die Neugierde und Bereitschaft mitbringt, sich auf andere Kulturen und Menschen einzulassen. Überspitzt formuliert sind wir ja so was wie die Staubsaugervertreter der Bundesrepublik im Ausland.“ Die kleinen Botschaften abseits der Weltmetropolen seien dabei oft die interessanteren Posten, weil die Arbeit vor Ort abwechslungsreicher und konkreter ist, erzählt Drogosch. Das Klischee: In Botschaften gehen die Geheimdienstler ein und aus, in Not geratene deutsche Staatsbürger, Spione bahnen sich ihren Weg Hollywood-like möglichst actionreich dorthin? „Die Realität ist in den meisten Fällen zwar deutlich unspektakulärer, aber hier und da ist schon ein Körnchen Wahrheit dran am Hollywood-Klischee”, sagt Drogosch, denn Botschaften dienten natürlich auch dazu, Deutsche im Ausland zu unterstützen. Die Vertretung in Myanmar ist in einem schlichten 1970er-Jahre Bürohaus in Yangon untergebracht. Neben den neun Diplomaten halten dabei vor allem die angestellten Einheimischen den Betrieb aufrecht: „Ohne die Locals könnten wir gar nicht arbeiten. Die sprechen die Landessprache, kennen Kultur und Gewohnheiten in Myanmar, wissen, wen man anrufen muss, wenn Ersatzteile fehlen oder Handwerker organisiert werden müssen.“ Nach Militärputsch, Bürgerkrieg und Überschwemmungen wurde Myanmar im Frühjahr auch noch von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Obwohl die Bundesrepublik mit dem Militärregime keine offiziellen Beziehungen unterhält, war die Hilfsbereitschaft trotzdem sehr hoch. „Dass die aktuelle Regierung dann aber versucht hat, die Hilfe aus Drittstaaten als politisches Tool einzusetzen und den Menschen, die in vom Widerstand gehaltenen Gebieten leben, vorzuenthalten, war schon sehr frustrierend“, erinnert sich Drogosch. Umso wichtiger seien für die Hilfe deshalb die Netzwerkarbeit der Diplomaten, die direkten Kontakte zur Bevölkerung in Myanmar und in die Zivilgesellschaft. _ #staatklar – das E-Zine der dbb jugend #staatklar ist das Online-Magazin der dbb jugend – mit rund 150 000 Mitgliedern im öffentlichen Dienst und in den privatisierten Bereichen eine der größten gewerkschaftlichen Jugendorganisationen in Deutschland. #staatklar berichtet über aktuelle Themen und Entwicklungen im Staatsdienst, in der Daseinsvorsorge sowie im Bereich der systemrelevanten Infrastruktur und hat dabei insbesondere die Interessen und Belange der jungen Menschen im Fokus. Direkt zur aktuellen Ausgabe: staatklar.org oder QR-Code scannen Alle Folgen des dbb-Podcast jetzt auf www.dbb.de und überall, wo es Podcasts gibt. Model Foto: Colourbox.de 36 INTERN dbb magazin | Oktober 2025
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