FRAUEN Bundesfrauenkongress 2026 Demokratie lebt von Partizipation Mit mehreren Landtags- und Kommunalwahlen wird 2026 ein entscheidendes Jahr, um Erfolge bei der Gleichstellung zu erreichen und dem Extremismus nicht das Feld zu überlassen. Wenn wir auf das Jahr 2026 blicken, sehen wir ein Jahr gefüllt mit Chancen zur Mitbestimmung“, erklärt Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung. Fünf Bundesländer wählen ihren Landtag oder ihr Abgeordnetenhaus: Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im März, gefolgt von Sachsen-Anhalt, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern im September. Hinzu kommen Kommunalwahlen in Bayern, Hessen und Niedersachsen. Zusätzlich finden im ganzen Land Betriebsratswahlen statt. Deutschland wählt. In verschiedenen Himmelsrichtungen, auf verschiedenen Ebenen. Viele Wahlen bedeuten viele Möglichkeiten, durch die Stimmabgabe die politische Ausrichtung zu beeinflussen. „Bei gleichstellungspolitischen Themen wurden in den vergangenen Jahrzehnten zwar viele Fortschritte gemacht, es gibt aber Ausbaupotenzial“, meint Kreutz. „Gender Pay Gap, die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit und die fehlende Parität sowohl in Führungspositionen als auch in den Parlamenten sind nur die Spitze des Eisbergs der Ungleichheiten, die es zu überbrücken gilt.“ Zahlreich an der Wahlurne – Unterzahl im Parlament An der Wahlurne sind Frauen eine treibende Kraft: Bei der Bundestagswahl 2026 gab es 30,6 Millionen stimmberechtigte Frauen, 25,6 Millionen haben ihre Stimme abgegeben. „Aber Demokratie ist mehr, als alle paar Jahre einen Wahlzettel auszufüllen“, gibt Kreutz zu bedenken. „Wir brauchen auch mehr Frauen in den entscheidenden Positionen.“ Denn obwohl Frauen knapp die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, sind sie in den Parlamenten unterrepräsentiert. Aktuell liegt der Frauenanteil im Bundestag gerade mal bei 32,4 Prozent – noch weniger als in der vorigen Legislaturperiode. In den Ländern sieht es nicht besser aus: Nur die Hamburgische Bürgerschaft hat einen Frauenanteil von über 40 Prozent. Das ist vor allem bedenklich, wenn Parteien, die ohnehin einen niedrigen Frauenanteil haben, in den Umfragen auf dem Vormarsch sind. Jetzt oder nie: Frauen. Macht. Demokratie! „Demokratie lebt von Partizipation. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, dem Bundesfrauenkongress der dbb bundesfrauenvertretung 2026 genau diesen Schwerpunkt zu geben.“ „Jetzt oder nie: Frauen. Macht. Demokratie!“ lautet das Motto der Veranstaltung, die am 20. und 21. März 2026 im Berliner Estrel Congress Center stattfinden wird. Für die dbb frauen Chefin hat der Kongress eindeutige Ziele: „Wir wollen Frauen dazu ermutigen, politisch mitzumischen, sichtbar und laut zu sein. Mit mehr Frauen in den Parlamenten bewegt sich auch gleichstellungspolitisch mehr.“ Eine Grundvoraussetzung dafür seien Paritätsregeln. Manche Parteien haben diese bereits, bei anderen ist das Geschlechterverhältnis sehr einseitig. Vernetzen gegen Extremismus Zudem dient der Kongress dazu, die Ausrichtung der dbb frauen für die kommenden Jahre festzuzurren. „Wir sehen, dass extremistische und antifeministische Strömungen immer mehr an Fahrt gewinnen. Dem müssen wir uns effektiv entgegenstellen. Denn Extremismus betrachtet nicht nur die Gleichstellung als Feindbild, sondern auch unsere freiheitlich-demokratischen Grundprinzipien“, hebt Kreutz hervor. „Dagegen müssen wir uns wirksam aufstellen, Engagement ist wichtig.“ Auf dem Bundesfrauenkongress wird es daher viele Möglichkeiten geben, sich besser zu vernetzen und neue Bündnisse zu knüpfen. „Wir freuen uns darauf, möglichst viele von Ihnen im nächsten Frühjahr in Berlin begrüßen zu dürfen“, betont die dbb frauen Chefin. dsc 13. dbb bundesfrauenkongress „Jetzt oder nie: Frauen. Macht. Demokratie“ 20. und 21. März 2026 im Estrel Congress Center Berlin Save the Date! Model Foto: Colourbox.de 32 INTERN dbb magazin | September 2025
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==