dbb magazin 9/2025

schen Revolutionen, während der dbb ein „vertrauensbildendes Signal“ von den Koalitionsverhandlungen erwartet – Helmut Kohl war am 2. Dezember 1990 als Sieger aus der seit 58 Jahren ersten freien Wahl in ganz Deutschland hervorgegangen. Der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble setzte sich im Interview mit der Wiedervereinigung auseinander: „Die Einrichtung einer leistungsfähigen öffentlichen Verwaltung in den neuen Bundesländern und Gemeinden bedarf in entscheidendem Maße der Unterstützung durch qualifizierte Fachkräfte aus dem bisherigen Bundesgebiet“, so Schäuble, der damit übrigens in einer langen Tradition von Innenministerinnen und Innenministern steht, die dem dbb magazin als oberste Dienstherrn regelmäßig zur Jahrestagung Rede und Antwort stehen. Sie zeigen damit nicht nur, welchen hohen Stellenwert sie dem dbb magazin zubilligen, sondern auch, dass Politik und Verwaltung nicht am Sprachrohr der Beschäftigten vorbeikommen und das Magazin als Impulsgeber für die Fortentwicklung des öffentlichen Dienstes nutzen. In seiner Bilanz zum Jahreswechsel blickt der damalige dbb Bundesvorsitzende Werner Hagedorn in der Januar-Ausgabe 1990 nicht nur auf den Aufbau neuer Strukturen des Beamtenbundes in den neuen Bundesländern, sondern fordert auch die wirtschaftliche Gleichbehandlung des öffentlichen Dienstes: „Nach strukturellen Fortschritten ist jetzt im öffentlichen Dienst ein genereller Schub erforderlich, um die Einkommen aller Beschäftigten an die allgemeine wirtschaftliche und Einkommensentwicklung anzupassen.“ Millennium: moderne Konzepte Bis 1999 wurde das dbb magazin durchgehend farbig, um mit der Ausgabe Januar/Februar 1999 mit einem Volltitel zu erscheinen. Hinter diesem großangelegten Relaunch stand mehr als nur das: Nach acht Jahren und 88 Ausgaben im ersten Magazin-Format wurde die Erscheinungsweise von zwölf auf zehn Ausgaben pro Jahr reduziert. Der Grund war eine grundlegende organisatorische und inhaltliche Neugestaltung, die sich hauptsächlich durch die Integration von Publikationen der Mitgliedsgewerkschaften mit dem dbb magazin zu einer Zeitschrift auszeichnete. Das neue Konzept „Optimierte Printmedien“ gilt bis heute als wichtiger Baustein der Informationspolitik des dbb. Die angeschlossenen Fachgewerkschaften gestalten jeweils ihren eigenen Magazin-Titel sowie ein festgelegtes Seitenkontingent als Fachteil, während sich im Anschluss Inhalte aus der jeweiligen dbb Bundesausgabe finden. Zu Beginn erhielt knapp die Hälfte aller dbb Mitglieder das neue Medium – ein professionelles Gesamtpaket aus Produktion, Design, Verwaltung und effizienter Distribution, das dazu beiträgt, Gewerkschaftspolitik modern, fachspezifisch und nah an den Mitgliedern zu transportieren. Mitgliedernähe zeigte auch der damalige dbb Bundesvorsitzende Erhard Geyer, der in seiner Auftaktrede zur Jahrestagung in Bad Kissingen eine aktive arbeitsmarktpolitische Rolle des öffentlichen Dienstes einforderte, was auch die Modernisierung seiner Organisations- und Leistungsstrukturen erfordere. Im Interesse der Beschäftigten gelte es, „die öffentliche Hand aus ihrer beschäftigungspolitischen Lethargie zu befreien“. dbb magazin Moderne Verwaltung | Digitalisierung mit Hindernissen Interview | Marc Reinhardt, Vizepräsident der Initiative D21 Aktuell | Einkommensrunde 2021 – Tarifkompromiss honoriert Krisenengagement 12 | 2021 Zeitschrift für den öffentlichen Dienst Mit der Dezember-­ Ausgabe 2021 folgte die bislang jüngste Auffrischung des bewähr- ten Magazinkonzepts. Optisch moderner präsentiert sich das dbb magazin seither mit einer offener anmutenden Titelgestaltung sowie besser lesbarem zweispaltigen Satz und mehr Mut zum Weiß. Pünktlich zum Redesign durfte sich der damalige dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach über den Tarifabschluss in der Einkommensrunde für die Beschäftigten der Länder freuen – nicht ohne zu beklagen, dass es für einen konkurrenzfähigen öffentlichen Dienst mehr benötige als den Kompromiss: „Wir wissen das. Die Bürgerinnen und Bürger wissen das.“ Sogar Ministerpräsidentinnen und -präsidenten bestätigten dies in Sonntagsreden. Am Verhandlungstisch sei den Arbeitgebenden diese Erkenntnis jedoch abhandengekommen. Der Facelift setzt sich seitdem auch thematisch fort, denn wichtige Erkenntnisse über die Erfordernisse eines modernen, wettbewerbsfähigen öffentlichen Dienstes mit attraktiven Arbeitsbedingungen benötigen Raum für Debatte. Die Redaktion des dbb magazins trägt dem Rechnung und setzt neue Akzente mit Analysen, Hintergründen und Schwerpunkten, die in jeder Ausgabe einen aktuellen Aspekt der sich schnell wandelnden Berufswelten des öffentlichen Dienstes in Deutschland beleuchten. br INTERN 31 dbb magazin | September 2025

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