dbb magazin 9/2025

IN EIGENER SACHE 75 Jahre dbb magazin Tradition trifft Moderne Das dbb magazin feiert 75-jähriges Dienstjubiläum. Gesicht und Inhalte haben sich mehrfach gewandelt – von der eher traditionellen Beamtenzeitung zum modernen Magazin. Ein Blick zurück nach vorn beschreibt eine Erfolgsgeschichte. Am 1. September 1950 erschien die erste Ausgabe „Der Beamtenbund“ als 16-seitiges, bilderloses Heft im DIN-A4-Format zunächst noch im Carl Heymanns Verlag Detmold. Seit Ende 1953 übernahm diese Aufgabe der DBB Verlag, der am 21. November 1953 in Köln als „Verlagsanstalt des Deutschen Beamtenbundes“ gegründet wurde. Er zog später nach Bonn und im Jahr 2001 ebenso wie die Redaktion des dbb magazins nach der Verlagerung des Regierungssitzes nach Berlin um. Im Geleitwort zur Erstausgabe, in der sich darüber hinaus kurze Grußworte des gesamten Kabinetts der damaligen Bundesregierung finden, verteidigt Bundeskanzler Konrad Adenauer das Berufsbeamtentum: „Wie so vieles im politischen und öffentlichen Leben ist auch das Beamtentum in den Jahren seit 1933 in seinen Grundlagen zwar erschüttert, aber nicht entwurzelt worden.“ Das Berufsbeamtentum habe in der öffentlichen Meinung an Wert verloren. „Es wird guter Arbeit bedürfen, ihm die Stellung zurückzugeben, die es in Deutschland und der Welt hatte und die notwendig ist im Interesse des Volkes.“ Die Bundesregierung werde die gesetzlichen Grundlagen dafür schaffen und der Deutsche Beamtenbund sei aufgerufen, an der Lösung „der wichtigen Aufgabe tatkräftig“ mitzuarbeiten. 1950er- und 1960er-Jahre: Neuausrichtung des Berufsbeamtentums Die Erstausgabe steht thematisch deutlich unter dem Eindruck der politischen wie sozialen Verheerungen des Zweiten Weltkrieges. Umso zweifelhafter erscheint es aus heutiger Sicht, dass ausgerechnet der Jurist und Staatsrechtler Prof. Dr. Herbert Krüger den ersten Aufschlag zur staatsrechtlichen Einordnung des Berufsbeamtentums nach dem Krieg machen durfte. Krüger gehörte nach 1933 zur jungen Generation nationalsozialistischer Staatsrechtler und war Mitglied der SS und der NSDAP. 1948 wurde er in Frankfurt am Main von einer Spruchkammer als „Mitläufer“ eingestuft und erhielt 1954 wieder einen Lehrstuhl in Hamburg. In seinem Aufsatz „Der Staat sind wir“ stellt Krüger in der Erstausgabe des „Beamtenbund“ unter anderem die parteipolitische Neutralität der Beamten als „nur dem Staatsgedanken verpflichteten Faktor“ des Staatswesens in den Vordergrund. Mit der Januar-Ausgabe 1961 wechselte „Der Beamtenbund“ ins große rheinische Zeitungsformat und wurde um die Beilagen der Landesbünde Baden-Württemberg und Niedersachsen erweitert. Im Geleitwort zur Ausgabe heißt es dazu: „Durch die Erweiterung […] steigt mit dem Umfang auch seine Bedeutung, wie denn überhaupt die Wirksamkeit des Blattes im Vordergrund der Überlegungen stand.“ Auch thematisch ging die erste Nummer im Großformat in die Vollen: Im Mittelpunkt stand die dritte beamtenpolitische Arbeitstagung vom 9. bis 11. Januar 1961 im Schlosshotel Bühlerhöhe im Schwarzwald. Der Tenor des Auftaktes könnte heute unter anderen Vorzeichen wieder erklingen: „Zu den auffälligsten Erscheinungen unserer Zeit gehört es, daß viele unserer eingewurzelten Vorstellungen ihre Gemeingültigkeit verloren haben und problematisch geworden sind“, heißt es auf Seite 1. Gemeint war die Stellung des Beamten in Staat und Gesellschaft, die der damalige dbb Bundesvorsitzende Alfred Krause in seiner Rede skizzierte. Im „allgemeinen Gewühl der Einzel- und Gruppeninteressen“ müsse es Menschen geben, „die von Berufs wegen das Gemeininteresse wahren.“ 1990er-Jahre: Deutschland im Wandel Nachdem „Der Beamtenbund“ im Jahr 1984 wieder auf ein handlicheres Zeitungsformat zurückgeführt wurde, erschien nach insgesamt 40 Jahren die erste Ausgabe des „dbb magazin“ im bis heute bekannten Format. Gespart wurde zumindest in den ersten Nummern noch an der Farbe: Während der Titel und der äußere Druckbogen farbig gedruckt wurden, wechselte das Layout innen zum preiswerteren schwarz-weiß mit der Schmuckfarbe Magenta. An der Januar-Ausgabe 1990 kann abgelesen werden, wie viel sich seit den 1960er-Jahren politisch, gesellschaftlich und technisch getan hat. Werbung für Computer zeugt von techni30 INTERN dbb magazin | September 2025

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