dbb magazin 9/2025

ONLINE Um neue Arbeitskräfte zu gewinnen, ist der virtuelle Raum zur wichtigen Plattform geworden. Anbieter für Recruiting-Software schaffen neue Möglichkeiten für den Staat, dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen. Einer Umfrage des Softwareunternehmens Persona zufolge suchten Bewerberinnen und Bewerber im Jahr 2024 vor allem auf den Karrierewebsites potenzieller Arbeitgeber nach Jobs (53 Prozent). Auf Platz zwei folgten allgemeine Jobbörsen wie Indeed (38 Prozent), gefolgt von fachspezifischen Plattformen (23 Prozent). Analoge Wege wie Aushänge oder Stellenanzeigen in Zeitungen und Amtsblättern spielen dagegen nur noch eine untergeordnete Rolle. Inzwischen hat sich ein vielfältiger Markt an Anbietern etabliert, die Recruiting-Lösungen bereitstellen – teils speziell zugeschnitten auf den öffentlichen Dienst. Ein breites Spektrum von Ämtern, Kommunen, Regierungsbezirken und Organisationen wie die Deutsche Rentenversicherung setzt diese Instrumente bereits zur Personalgewinnung ein. Am Anfang war die Website Der wichtigste Anlaufpunkt für Stellensuchende ist die Website des Arbeitgebers. Daher empfiehlt es sich, einen klar erkennbaren und benutzerfreundlichen Karrierebereich einzurichten. Die meisten E-Recruiting-Anbieter unterstützen dies, indem sie entsprechende Seiten gestalten und Schnittstellen für Online-Bewerbungen, Daten- sowie Terminmanagement bereitstellen. Auf diese Weise lassen sich eingehende Bewerbungen automatisch erfassen und vorsortieren. Ein aktueller Trend ist, dass Arbeitgeber für ihre Jobportale zunehmend die Domain-Endung .jobs statt .de nutzen – eine Endung, nach der Interessierte immer häufiger gezielt suchen. Auf der Karriereseite selbst sind Übersichtlichkeit und multimediale Elemente gefragt. Auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sollen sofort verstehen, welche Aufgaben und Anforderungen mit einer Stelle verbunden sind. Fotos, Videos oder erklärende Animationen machen Tätigkeiten anschaulich und attraktiv. Manche Anbieter stellen zudem Plug-ins bereit, die Bewerberinnen und Bewerbern beim Ausfüllen der Formulare praktische Unterstützung bieten. Eine weitere Anwendung von Recruiting-Software sind sogenannte Talentpools. Oft passen mehrere Bewerberinnen und Bewerber auf eine Stelle, doch nur eine Person kann sie letztlich erhalten. Manche Programme speichern deshalb Kandidatinnen und Kandidaten mit Potenzial in einer Liste – dem Talentpool. Bei neuen Ausschreibungen schlagen sie den Arbeitgebenden passende Talente vor oder informieren Interessierte, die zuvor eine Absage erhalten haben, über frei gewordene Stellen. Der Vorteil: Der Kontakt zu abgelehnten Bewerberinnen und Bewerbern bleibt bestehen. So lässt sich eine Bindung zur Dienststelle aufbauen und vakante Stellen können schneller nachbesetzt werden. Öffentliche Arbeitgeber können ihre Stellenanzeigen auch auf fachspezifischen Jobbörsen im Netz veröffentlichen. Der Vorteil: Wer hier sucht, hat in der Regel bereits ein Interesse an einer Tätigkeit im Staatsdienst. Es lohnt sich daher, Stellenanzeigen dort zu platzieren – zumal viele Recruiting-Dienstleister diese E-Recruiting im öffentlichen Dienst Aus dem Amtsblatt in den Talentpool 20 FOKUS dbb magazin | September 2025

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