Der dbb berlin hat sein 75-jähriges Bestehen am 7. Juli 2025 mit einem Festakt im Wappensaal des Roten Rathauses in Berlin gefeiert. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner würdigte den Beamtenbund als verlässlichen, konstruktiven Partner und versprach, Lohneinbußen wie in der Vergangenheit werde es nicht wieder geben. Die Interessenvertretung habe „nicht nur beträchtliche Verbesserungen im Bereich Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung und Entlohnung durchgesetzt.“ Das Engagement habe auch „erheblich zur Motivation aller Beschäftigten beigetragen, ohne die der öffentliche Dienst nicht funktionieren kann“, so Wegner. Der dbb Bundesvorsitzende Volker Geyer lobte das große Vertrauen, das der dbb berlin in der Hauptstadt genießt. „Seit seiner Gründung hat der dbb berlin eine zentrale Rolle gespielt, wenn es um die Gestaltung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst der Hauptstadt ging“, sagte Geyer. Zugleich forderte er ein Investitionsprogramm gegen den Personalmangel im öffentlichen Dienst und eine Angleichung der Bezahlung an das Bundesniveau. Auch dbb Landeschef Frank Becker kritisierte die ausbleibende verfassungsgemäße Bezahlung der Berliner Beamtinnen und Beamten: „Wir können nicht ertragen, dass wir verfassungsgemäß arbeiten, aber nicht verfassungsgemäß bezahlt werden“, so der Landesvorsitzende. dbb berlin Empfang zum 75. Jubiläum dbb Landeschef Frank Becker, der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, und dbb Chef Volker Geyer im Roten Rathaus (von links). Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und der Deutsche Philologenverband (DPhV) zeigen sich vom Entwurf des Bundeshaushalts enttäuscht. VBE-Bundesvorsitzender Gerhard Brand begrüßt zwar grundsätzlich die geplanten 6,5 Milliarden Euro für die Handlungsfelder Digitalisierung und Betreuung in Schulen: „Die Investitionen werden dringend benötigt. Allerdings ist das mehr ein Signal als eine wirkliche Richtungsentscheidung. Es ist zu erwarten, dass dieses Geld lediglich Impulse setzen soll. Was es aber braucht, sind langfristige und nachhaltige Investitionen in die digitale Infrastruktur – ein Digitalpakt für die Ewigkeit, sozusagen.“ Brand betont außerdem, dass die finanzielle Ausstattung der Schulen entscheidend von der Priorisierung der Mittel aus dem Infrastruktursondervermögen abhängt. „Es ist ein richtiger Schritt, den Ländern die Verantwortung für diese Investitionen zu überlassen. Sie wissen am besten, wie sie auf die großen Herausforderungen vor Ort reagieren.“ Er verweist zugleich auf die Bedeutung einer gerechten Verteilung der Mittel: „Wir wissen, dass die Reparatur maroder Brücken, das Schließen von Lücken in der digitalen Infrastruktur und ein stabiles Gesundheitswesen wichtig für unsere Gesellschaft sind. Gleichzeitig sind Investitionen in die Bildungsinfrastruktur Investitionen in die Zukunft dieses Landes. Gerade mit Blick darauf, wer das Sondervermögen durch Wirtschafts- und Arbeitsleistung finanzieren muss, ist es eine Frage der Gerechtigkeit, der jüngeren Generation durch optimal ausgestattete Schulgebäude etwas zurückzugeben.“ Ebenfalls kritisch äußert sich der Deutsche Philologenverband. Für den DPhV setzt der Haushaltsentwurf ein „fatales Signal“: Die vorgesehenen 6,5 Milliarden Euro für Kindertagesbetreuung und digitale Bildung blieben weit hinter den Erwartungen zurück. DPhV-Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing erklärt: „Aus bildungspolitischer Sicht ist der Haushaltsentwurf nicht nur vage, er ist eine Enttäuschung. Er setzt keine klaren Akzente für Bildungsausgaben, Schulbausanierung oder einen auskömmlichen Digitalpakt 2.0.“ Zwar sollen Länder und Kommunen anteilig über Bundesmittel für Bildungsinvestitionen entscheiden können, doch zielgerichtete, konkrete Maßnahmen seien nicht erkennbar. „Nun müssen die detaillierten Einzelpläne der Ressorts abgewartet werden“, so Lin-Klitzing. Darüber hinaus fordert sie neben Investitionen in Schulsanierung, moderne Ausstattung und digitale Infrastruktur auch die Finanzierung einer datenschutzkonformen Bildungs-KI sowie einer bundesweit abgestimmten KI-Strategie für den Schulbereich. dbb Lehrerverbände Bildungsausgaben bleiben hinter Erwartungen zurück Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV © Jet-Foto 44 KOMPAKT dbb magazin | Juli/August 2025
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