JUGEND Trendstudie Jugend in Deutschland 2025 Jugendliche stark belastet, aber optimistisch Die Jugend steht unter enormem Druck, blickt aber dennoch hoffnungsvoll in die Zukunft. Das ist ein zentrales Ergebnis der Trendstudie Jugend in Deutschland 2025. Anlass zur Sorge bietet das schwindende Vertrauen in die Politik. Viele Stühle sind leer geblieben, viele Freundinnen und Freunde sind nach der Pandemie für längere Zeit nicht mehr in die Schule gekommen. Der Grund: psychische Probleme. „Irgendwie wurde das nie richtig angegangen“, beklagt Maja Zaubitzer. Nicht von der Politik, nicht von den Lehrkräften, gefühlt habe niemand reagiert. Mit Blick auf die heutige Situation sagt die Schülerin: „Wir stehen unter großem Leistungsdruck, und das, gepaart mit den multiplen Krisen, bringt uns dazu, dass wir Angst um unsere Zukunft haben.“ Maja Zaubitzer ist nicht nur Schülerin, sie ist auch stellvertretende Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz. Bei der Vorstellung der aktuellen Trendstudie Jugend in Deutschland 2025 am 20. Mai schilderte sie stellvertretend für ihre Generation, wie junge Menschen die Gegenwart erleben. Die Trendstudie Jugend in Deutschland ist inzwischen eine Instanz. Sie erscheint dieses Jahr zum achten Mal; zum zweiten Mal bezieht sie außer 14- bis 29-Jährige auch 30- bis 49-Jährigen sowie 50- bis 69-Jährige ein. Die Studienergebnisse basieren auf der repräsentativen Befragung von etwas mehr als 6 000 Personen. „Unser Ziel ist es, die Grundlagen für ein besseres Miteinander zwischen den Generationen zu legen“, sagt Studienleiter Simon Schnetzer. Es gehe darum, Mythen auszuräumen – denn anders als angenommen ticke die junge Generation in vielen Bereichen gar nicht so viel anders als die ältere. Und wenn es Unterschiede gibt, gehe es darum, diese besser zu verstehen. Ebenfalls Teil der Agenda: „Wir wollen junge Menschen nicht nur befragen, sondern auch an der Gestaltung von Zukunft beteiligen!“ Zum Autorenteam gehören weiter Dr. Kilian Hampel von der Universität Konstanz und Prof. Klaus Hurrelmann, der an der Hertie School of Governance in Berlin lehrt. Wie blickt die Jugend in Zukunft? 2024 hatte die Zufriedenheit der jungen Generation den Tiefpunkt erreicht. „Der Krisenmodus hält zwar an, aber es gibt erste Zeichen der Entspannung“, sagt Schnetzer. Das gilt insbesondere mit Blick auf die Zukunft, konkret: mit Blick auf die erwartete Veränderung in zwei Jahren. Diese hat das Forschungsteam mithilfe des sogenannten Datajockey-Jugendbarometers analysiert: Die Befragten mussten angeben, ob sie eine Verbesserung, eine Verschlechterung oder keine Veränderung erwarten. Hierfür wurden bei der Auswertung die Werte „+1“, „-1“ und „0“ vergeben – das bestmögliche Ergebnis in der Gesamtauswertung ist entsprechend der Wert „1“, das schlechtestmögliche der Wert „-1“. Die Generationen bewerten ihr eigenes Leben demnach bezüglich der erwarteten Veränderung in zwei Jahren bei den 14- bis 29-Jährigen mit 0,6, bei den 30- bis 49-Jährigen mit 0,3 und bei den 50- bis 69-Jährigen mit 0,06. Bemerkenswert ist, dass die Jugend im Vergleich zu den anderen Generationen deutlich optimistischer in die Zukunft blickt. Dies ist damit zu erklären, dass sich die Menschen mit zunehmendem Alter eher auf Herausforderungen einstellen, geht aus der Studie hervor. In diesem Fall müsste die Frage also eher lauten: Was bereitet allen Generationen Sorgen? Egal ob Kriege, Inflation oder gesellschaftliche 32 INTERN dbb magazin | Juli/August 2025
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