Ortstermin in Charlottenburg. Neben dem S-Bahnhof kreuzt die Berliner Stadtautobahn A 100 den Spandauer Damm. Wir lassen den Straßenlärm hinter uns und biegen in die Soorstraße ein. Links und rechts der von Bäumen gesäumten Straße stehen Altbauten und Bürogebäude. Bald erhebt sich neben uns eine hohe Backsteinmauer. Wir gehen nach links durch das Tor und stehen auf einem asphaltierten Hof mit Grünstreifen am Rand. Hier dominiert die Farbe Blau. Über die gesamte asphaltierte Fläche verteilt, die sich hinter den alten Rotziegeln auf vielleicht 200 Metern Länge erstreckt, stehen vor ihren Garagen große blaue Lastkraftwagen, die das bekannte Logo tragen: ein Zahnrad mit zwölf Zähnen, darin übereinander und leicht ineinander geschoben drei Großbuchstaben „THW“. An diesem heißen Tag Ende Juni 2025 ist Tag der offenen Tür beim Technischen Hilfswerk Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf. Wo früher die Soldaten des „Königin Elisabeth Garde-GrenadierRegiments Nr. 3“ in der 1893 bis 1986 erbauten Westend-Kaserne stationiert waren, sitzt seit 1954 das THW, unten der Ortsverband, im ersten Obergeschoss der Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt. Von hier aus werden die Kolleginnen und Kollegen bundesweit und teilweise auch aus dem Ausland zur Unterstützung der zivilen Rettungskräfte angefordert. Das THW hat Expertise und Ausrüstung, die etwa die Feuerwehr nicht hat. Auf die Funktion und Aufgaben weist das Logo hin. Das Zahnrad steht für Technik, also für die technische Unterstützung, die das THW in Katastrophen- und Schadensfällen leistet. Auf der Homepage des Ortsverbandes Frankenthal in der Pfalz heißt es unter der Überschrift „Das Zahnrad, welches verbindet“: Das Logo des THW verkörpert in höchster Weise die eigene Funktionsanschauung. Als deutschlandweit einheitlich aufgestellte ehrenamtliche Zivilschutzorganisation des Bundes „ist es unsere Aufgabe, wie ein Zahnrad im System Bevölkerungsschutz zu fungieren“. Wie genau das funktioniert, darin erhalten wir heute beim Tag der offenen Tür in Berlin-Charlottenburg einen Einblick. Doch eines nach dem anderen. Noch sind keine Interessierten da. Die letzten vor der Sonne schützenden Zelte werden aufgebaut, letzte Handgriffe an Ausrüstung und Bekleidung getätigt. Kurz bevor die ersten Gäste sich die Arbeit an den einzelnen Stationen erklären REPORTAGE Das Technische Hilfswerk unterstützt die Feuerwehr und arbeitet eng mit anderen Hilfsorganisationen in Deutschland und weltweit bei Katastrophenlagen zusammen. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer schützen, bergen und retten seit 75 Jahren Menschen, Tiere und Sachgüter. Sie räumen und sprengen, bekämpfen Überschwemmungen, leuchten Einsatzstellen aus oder bekämpfen Ölschäden. Gruppenbild mit Drohne: bitte nach oben lächeln. © THW/Pablo Grimm © Jan Brenner (6) Technisches Hilfswerk Ein Zahnrad im Getriebe des Zivilschutzes 16 FOKUS dbb magazin | Juli/August 2025
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