SENIOREN 14. Deutscher Seniorentag Ältere stärken die Gesellschaft Vom 2. bis zum 4. April fand in Mannheim der Seniorentag statt. Dabei waren prominente Gäste wie Bundesseniorenministerin Lisa Paus und Bundeskanzler Olaf Scholz. Scholz nannte es „zuallererst ein großes Geschenk, dass wir durch den medizinischen Fortschritt, wirtschaftlichen Wohlstand und einen funktionierenden Sozialstaat ein Land sind, in dem so viele Menschen die Möglichkeit haben, ein langes Leben zu führen. Darauf dürfen wir stolz sein.“ Als Schirmherr der Veranstaltung dankte er in seiner Ansprache am Nachmittag des Eröffnungstages den Älteren für ihre Lebensleistung, die dazu geführt habe, dass Deutschland heute fest in ein System westlicher Demokratien eingebunden sei. Der scheidende Bundeskanzler begrüßte, dass im Rahmen der aktuellen Koalitionsverhandlungen eine Garantie für ein stabiles Rentenniveau abgegeben worden sei, gab aber auch zu bedenken, dass im Hinblick auf die Pflegeversicherung „noch nicht alle Probleme gelöst sind“. „Ältere Menschen sind das Fundament unserer Gesellschaft“, sagte Lisa Paus in ihrer Eröffnungsrede am 2. April vor etwa 2 000 Gästen im Mannheimer Congress Center Rosengarten: „Ihre Erfahrung, ihre Geschichten und ihr unermüdliches Engagement – oft bis ins hohe Alter – prägen das Land, in dem wir heute leben. Die ältere Generation ist heute so vielfältig wie nie. Realität ist aber auch: Heute sind mehr Menschen von Altersarmut bedroht als vor zehn Jahren.“ Die Ministerin erinnerte daran, dass Altersarmut oft weiblich ist. Die Bedeutung der Politik für ältere Menschen werde angesichts unserer Gesellschaft des langen Lebens weiter steigen. „Ob es um Arbeit, Gesundheit, Wohnen oder Einsamkeit geht – es kommt auf uns alle an, Menschen in Deutschland ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben bis ins hohe Alter zu ermöglichen.“ „Das Leben spielt vor Ort“ Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), Dr. Regina Görner, ging in ihrer Rede auf das Motto des Seniorentages „Worauf es ankommt“ ein: „Je größer die Herausforderungen sind, umso wichtiger ist es, sich auf das Wesentliche zu besinnen.“ Mit Blick auf die vielen Angebote für Seniorinnen und Senioren sagte sie: „Das Leben spielt vor Ort und deshalb ist es wichtig, dass wir da hingehen.“ Gleichzeitig forderte sie, Kontinuität in die Projekte der Kommunen zu bringen. In seinem Grußwort betonte der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht, dass mit dem Lebensalter und der Erfahrung auch die Resilienz steige. „Es lohnt sich, die Älteren teilhaben zu lassen, denn das macht uns alle resilienter.“ Und der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration des Landes Baden-Württemberg, Manne Lucha, forderte, „aus Betroffenen Beteiligte zu machen“ und niemanden darauf zu reduzieren, dass er alt, krank und pflegebedürftig ist. Vielfalt des Engagements Dr. Horst Günther Klitzing, Vorsitzender der dbb bundesseniorenvertretung, sagte am Rande der Eröffnungsveranstaltung: „Der Seniorentag zeigt die Vielfalt des Engagements Älterer in unserer Gesellschaft.“ Klitzing forderte eine deutlichere Wertschätzung für diese Beteiligung ein. „Von der neuen Bundesregierung erwarte ich auch, dass sie nachdrücklicher für die Belange der Seniorinnen und Senioren eintritt.“ Der Seniorentag präsentiere ganz unterschiedliche Angebote, die Ältere dabei unterstützen, das Ziel eines guten, gesunden Alterns zu erreichen. Die dbb bundesseniorenvertretung war mit einem eigenen Stand auf der Messe vertreten und hatte darüber hinaus einen Vortrag organisiert. Unter dem Titel „Gesundheitsvorsorge mit KI – Chancen und Herausforderungen“ zeigte Prof. Cord Spreckelsen, Medizininformatiker an der Universitätsklinik Jena, den Anteil von künstlicher Intelligenz (KI) in Gesundheitsvorsorge, medizinischer Diagnostik und im Krankenhausalltag. Auf dem Seniorentag diskutierten Politik, Verbände und Gesellschaft aktuelle Fragen der Seniorenarbeit und Seniorenpolitik. Unter dem Motto „Worauf es ankommt“ präsentierten außerdem rund 180 Aussteller aus ganz Deutschland Angebote für ältere Menschen. Neben den Seniorenorganisationen der demokratischen Parteien, der Deutschen Rentenversicherung und zahlreichen weiteren Organisationen präsentierte auch die Gastgeberstadt Mannheim ihre vielfältigen Seniorenangebote. In 120 Veranstaltungen ging es um die großen Fragen des Älterwerdens. So etwa verlieh unter anderem Ministerin Paus die Preise des Wettbewerbs „Kommunal.Digital.Genial“ an Kommunen, die die digitale Teilhabe Älterer stärken. _ Die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner hielt die Begrüßungsrede. Daneben warten die Damen und Herren des Hamburger Chores Heaven can Wait auf ihren Auftritt. © BAGSO/Lys 32 INTERN dbb magazin | Mai 2025
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