dbb magazin 5/2025

Bundesweit führen viele Wege zum Abschluss „Staatlich anerkannte Erzieherin/Staatlich anerkannter Erzieher“. In RheinlandPfalz absolviert Laura zunächst eine zweijährige Ausbildung zur Sozialassistentin, wo sie sich sozialpädagogische, hauswirtschaftliche und pflegerische Kompetenzen aneignet. Darauf folgt die eigentliche Ausbildung zur Erzieherin, die sich in ihrem Fall aus einem schulischen Teil und einem Anerkennungsjahr zusammensetzt. Klassiker unter Kindern: mit der Schippe hauen Inzwischen ist Laura sieben Jahre im Job. Was sie motiviert und antreibt? „Mich faszinieren immer wieder die Fortschritte, die Kinder in den ersten Lebensjahren machen.“ Sie entwickeln ihren Wortschatz. Sie lernen laufen. Zur Toilette gehen. Sich selbstständig die Hände waschen. Mit Besteck essen. Bedürfnisse äußern. Und insbesondere auch soziale Kompetenzen: „Zum Beispiel, wie man auf andere zugeht und Kontakte knüpft“, berichtet die Erzieherin. „Spielzeug wegnehmen, ein anderes Kind mit der Schippe hauen, das sind dabei Klassiker.“ Entwicklungspsychologisch verbirgt sich dahinter der Wunsch, Aufmerksamkeit zu bekommen, der Wunsch nach Kontakt. „Wir vermitteln dann natürlich Grenzen und zeigen, was geht und was nicht geht.“ Die Erzieherin dokumentiert alle Fortschritte sorgfältig. Alle erlernten Kompetenzen bilden später eine wichtige Basis für die Grundschule. Bereits zwei bis drei Monate, nachdem ein Kind in der Kita gestartet ist, kommen die Eltern zum Gespräch. „Sie erzählen dann oft von den Fortschritten, die sie auch zu Hause beobachten.“ Spezielle Ohrstöpsel schirmen Lärm ab Und wie verhält es sich mit dem Lärm in der Kita? „Mein Freund fragt mich manchmal ironisch, ob ich den Fernseher nicht noch lauter machen möchte“, verrät Laura und lacht. „Natürlich ist es so, dass Kinder noch nicht das Bewusstsein für die Lautstärke ihrer Stimme haben, das ist in unserem Job ein Thema.“ Es ist nun einmal sehr laut, wenn 10 bis 25 Kinder in einer Gruppe miteinander spielen; das liege in der Natur der Sache. Aber damit lässt sich pragmatisch umgehen. Zum Beispiel gibt es spezielle Ohrstöpsel, die Lärm abschirmen, aber trotzdem noch so durchlässig sind, dass die Erzieherinnen und Erzieher alles mitbekommen, was wichtig ist. Meistens schließt Laura die Kindertagesstätte am späten Nachmittag ab, nach 16 Uhr, dann wurden alle Kinder abgeholt. „Wenn alle mit einem Lächeln nach Hause gehen, gehe auch ich mit einem Lächeln nach Hause“, sagt sie. Das ist meistens der Fall – aber vor allem auch, wenn es gelingt, mit der Gruppe gemeinsame Ausflüge zu unternehmen. Doch das wird wegen Personalmangels zunehmend schwieriger. cdi FOKUS 23 dbb magazin | Mai 2025

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