dbb jugend
Junge Menschen brauchen mehr Rechte auf Mitbestimmung
Um die Demokratie zu stärken, müssen die Interessen von jungen Menschen in Deutschland mehr Beachtung finden, fordert die dbb jugend.
„Das Leben in einer Demokratie ist nicht selbstverständlich, das zeigt ein Blick in die Welt immer wieder. Umso wichtiger ist es, unsere demokratischen Werte zu pflegen und gerade jungen Menschen mehr Möglichkeiten für echte Mitbestimmung zu geben. Denn obwohl sie es sind, die am längsten mit heute getroffenen politischen Entscheidungen leben müssen, werden ihre Belange immer noch zu wenig berücksichtigt“, erklärte der Vorsitzende der dbb jugend Matthäus Fandrejewski am 15. September 2022, dem Internationalen Tag der Demokratie.
Dass die Bundesregierung die Senkung des Wahlalters in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben habe, sei ein wichtiges Signal. „Wir warten gespannt auf die Umsetzung. Im Moment haben etwa 13 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht die Möglichkeit, bei Bundestagswahlen für ihre Interessen abzustimmen. Besonders vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft besteht damit die Gefahr, dass den Belangen junger Menschen weniger Gewicht beigemessen wird. Sie sollten aber mitbestimmen können, wenn es um ihre Zukunft geht. Eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre würde darüber hinaus zu einer höheren Identifikation mit der Demokratie führen“, erklärte Fandrejewski.
Es gebe aber noch viele weitere Baustellen. „Beispielsweise ist Etablierung, Ausweitung und Stärkung von Jugendparlamenten, Schüler*innen- und Jugend- und Auszubildendenvertretungen sowie die Ausweitung von politischen Partizipationsmöglichkeiten wichtig, um junger Menschen eine hörbare Stimme zu geben. Große Hoffnung setzen wir dabei auch auf den neuen Nationalen Aktionsplan (NAP) für Kinder- und Jugendbeteiligung. Dabei muss die Politik in Bund, Ländern und Kommunen aber auch mitziehen“, forderte der dbbj Vorsitzende.